Vorab solltest du wissen, dass bei der Deklaration nicht selten viel Kosmetik betrieben wird um ein Produkt besser aussehen zu lassen als es eigentlich ist . Im Dschungel der Deklarationen kann man schnell den Überblick verlieren. Wir möchten dir ein paar Tipps mit auf den Weg geben, worauf du unbedingt achten solltest, um ein qualitativ hochwertiges Futter für deine Fellnase zu finden.
- Vor schwammigen Überbegriffen wie Fleisch und Tierische Nebenerzeugnisse, Getreide, Öle, pflanzliche Nebenerzeugnisse solltest du die Finger lassen! Hier ist weder ersichtlich, was genau im Futter verarbeitet wird, noch welche Qualität das verarbeitete Material aufweist. Wenn ein Hersteller so deklariert ist er wohl nicht besonders stolz auf seine Zutaten.
- Unbedingt auf eine offene Deklaration achten und geschlossene / halboffene Deklarationen vermeiden. Wir haben es verdient zu wissen, was im Futter unseres Vierbeiners alles vorhanden ist und in welchem Verhältnis. Diese Angaben werden nur bei einer offenen Deklaration klar ausgewiesen.
Beispiel:
Offene Deklaration: Rindermuskelfleisch 60%, Rinderherzen 10%...
Halb offene Deklaration: Mais, Rind, Schwein…
Geschlossene Deklaration: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, Getreide, Öle und Fette….
- Eine Zutat, welche bei der Deklaration eines Produktes an erster Stelle steht, muss nicht zwingend den höchsten Anteil im Produkt haben. Denn eine Zutat kann bei der Deklaration in alle ihre Bestandteile aufgeschlüsselt werden, sodass dann die gewünschte Zutat den grössten Anteil ausmacht und so ganz am Anfang der Deklaration stehen kann.
Beispiel: Erbsenstärke, Erbsenfasern, getrocknete Kartoffeln, Kartoffeleiweiss, Kartoffelstärke, Kartoffelpüreepulver etc.
- Ein Produkt muss nur 4% von einer Zutat enthalten, um das Produkt nach der Zutat zu benennen zu dürfen.
Hier ein Beispiel: Nassfutter für Hunde mit Huhn
Zusammensetzung: Schwein, Mais, Cellulose, Reis, Huhn (4%), usw.
- Bindemittel und Wasser müssen in der Deklaration nicht ausgewiesen werden. Dies ermöglicht vielen Herstellern, das Futter mit Wasser und Bindemitteln zu strecken. Um ein Nassfutter zu produzieren, respektive etwas einkochen zu können braucht es einen Anteil an Flüssigkeit. Wird auf einem Produkt 15% oder mehr Brühe, Wasser, Fleischsaft etc. ausgewiesen und hat das Produkt keine suppenartige sondern eine feste Konsistenz, kann davon ausgegangen werden, dass sich Bindemittel oder viel Stärke im Produkt befinden. Deshalb ist es wichtig, auf Deklarationen zu achten, welche auch den Wasseranteil genau ausweisen und auf Bindemittel verzichten.
-Vorsicht bei % Angaben in Klammern! Beispiel: Frisches Truthahnfleisch (63%)
Deklarationen mit Klammern können darauf hindeuten, dass nicht nur reines Truthahnfleisch enthalten ist. Wasser darf beispielsweise zum Fleisch gezählt werden. Für den Endkunden ist somit nicht ersichtlich, in welchem Verhältnis nun das Truthahnfleisch und Wasser bei den 63% stehen.
- Mit 70% Frischfleisch. Dieser Claim wird oft bei Trockenfutter verwendet. Man merke sich: Ein Trockenfutter hat produktionsbedingt in den allermeisten Fällen nie mehr wie 40% tierische Anteile. Weshalb wird dann mit 70% Frischfleisch geworben? Um Frischfleisch fürs Trockenfutter verwenden zu können, muss das Fleisch getrocknet werden. Fleisch besteht zu ca. 70-80% aus Wasser. Von den anfänglich 70% Frischfleisch bleiben nun also ca. 20% Fleisch übrig. Aus diesem Grund empfehlen wir dir darauf zu achten, dass der Fleischanteil wie folgt deklariert wird: Truthahnfleisch getrocknet und gemahlen 36%.
- E-Nummern unbedingt vermeiden! Dies deutet darauf hin, dass künstliche und schwerverdauliche Konservierungsstoffe etc. eingesetzt werden.
- Lignozellulose ist eine gängige Zutat in den Diätfuttern. Lignozellulose = Holzfasern
Unsere armen Fellnasen erhalten Holzfasern als Füllstoff, damit das Hungergefühl verschwindet. Lignozellulose hat keinen Nährwert. Es dient lediglich als Füllstoff. Vorne rein, hinten raus.
Wir hoffen, wir konnten dir ein paar wichtige Punkte mit auf den Weg geben, damit du in Zukunft das optimale Futter für deinen Hund finden kannst.
Wir legen dir sehr ans Herz, dich mit dem Futter für deinen Vierbeiner intensiv auseinander zu setzten. Stelle dir die folgenden Fragen:
Wer produziert dein Futter? (Nicht der Händler sondern der Produzent) Wo genau wird es produziert?
Welche Inhaltsstoffe hat es? Ist die Deklaration offen und transparent? Kann ich zu 100% nachvollziehen was genau an Zutaten verwendet wird?
Kann ich der Firma mit gutem Gewissen die Gesundheit meines Hundes anvertrauen?
Wie werden die Nutztiere gehalten?
Woher stammen die Zutaten in meinem Futter?
Steht die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe in einem artgerechten Verhältnis für meine Fellnase?
Wenn du Fragen hast bei der passenden Futterwahl für deinen Vierbeiner, sind wir gerne für dich da. Wir führen dich durch den Dschungel der Deklarationen damit du dich darin nicht verlierst.
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